Himmelsdurchmusterung im Röntgenbereich

Forscher am Max-Planck-Institut für Astrophysik haben unter Verwendung von Daten des RXTE-Satelliten eine neue Himmelskarte angefertigt. Damit wird insbesondere die Verteilung der lokalen Population aktiver Galaxien besser bestimmt.



Abb. 1: Der Rossi X-ray Timing Explorer.



Abb. 2: Bild des Röntgenhimmels (Strahlung von 3 bis 20 keV), hergestellt aus dem RXTE/PCA slew survey.





Abb. 3: Verteilung der Netto-Röntgenemission im lokalen Universum, gestaffelt nach Leuchtkraft und Verdunkelung der Quellen.



Abb. 4: Die unterschiedliche Verdunkelung von AGNs mit hoher und niedriger Leuchtkraft.

Bei Energien über 2-5 keV wird das in Erdnähe messbare kosmische Strahlenspektrum von der Röngenstrahlung der vielen millionen extragalaktischen Quellen (AGNs) dominiert, die den kosmischen Röntgenhintergrund verursachen. AGNs sind über das ganze Universum verteilt, befinden sich aber hauptsächlich in Galaxienhaufen.

Bei Energien über 2-5 keV wird das in Erdnähe messbare kosmische Strahlenspektrum von der Röngenstrahlung der vielen millionen extragalaktischen Quellen (AGNs) dominiert, die den kosmischen Röntgenhintergrund verursachen. AGNs sind über das ganze Universum verteilt, befinden sich aber hauptsächlich in Galaxienhaufen.

Eine Durchmusterung des ganzen Himmels in Röntgenstrahlen ist zuletzt vor 20 Jahren vom HEAO 1- Observatorium gemacht worden. Der RXTE-Satellit (Abb. 1) wurde 1995 in eine Erdumlaufbahn gebracht. Obwohl er nicht für flächendeckende Beobachtungen gedacht war, ermöglichten die Eigenschaften des Hauptinstumentes, des PCA, und die lange Lebensdauer des Satelliten jetzt die Erstellung einer vollständigen Himmelskarte. Dabei wurden nur die sogenannten `slews' benutzt, also die Zeiten während derer der Satellit von einem Ziel auf das nächste umgerichtet wird. Insbesondere bei den höheren Photonen-Energien im Bereich von 10-20 keV ist die neue Karte (Abb. 2) viel detaillierter als die von HEAO 1.

Mit dieser Karte wurden eine Reihe neuer Objekte entdeckt, die meisten (35) davon sind wahrscheinlich durch Staub so stark verdunkelt, dass nur die sehr energiereiche Strahlung zu uns durchdringt. Die Verteilung der Helligkeiten der etwa 300 extragalaktischen Objekte in der Karte zeigt, dass relativ schwache, nahe aktive Galaxien die Hauptquelle des Röntgenlichtes im lokalen Universum darstellen (Abb. 3). Die Galaxien mit der höchsten intrinsischen Röntgen-Leuchtkraft sind dabei am wenigsten durch Staub verdunkelt (Abb. 4).

Mikhail Revnivtsev, Sergey Sazonov, Marat Gilfanov