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MPA-Direktor Eiichiro Komatsu bei der Preisverleihung.
© Hiroto Kawabata
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Die Hayashi-Chūshirō-Preis-Medaille
© Hiroto Kawabata
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Die Astronomical Society von Japan erkennt damit die Beiträge von Eiichiro
Komatsu zur "Präzisionskosmologie auf der Basis des kosmischen
Mikrowellenhintergrundstrahlung" an, die das Echo des Urknalls zu Beginn des
Universums darstellt. Komatsu analysierte und interpretierte die CMB-Daten, die
von der WMAP-Satellitenmission gemessen wurden, und bestimmte insbesondere die
kosmologischen Parameter und überprüfte Theorien der Inflation.
Bei Analyse des CMB wird üblicherweise angenommen, dass die kleinen
Temperaturschwankungen, die Signaturen der winzigen primordialen
Dichteschwankungen, in einem Gauss'schen Zufallsfeld verteilt sind. Während
einige Inflationsszenarien vorhersagen, dass die Schwankungen in der Tat nahezu
Gauss-verteilt sein sollten, gibt es bei komplexeren Modellen Abweichungen von
einem Gauss-Feld. Das Vorhandensein von nicht-Gauss’schen Anteilen in dem beobachteten CMB ist
daher ein leistungsfähiger Test für verschiedene Inflationsmodelle. Komatsu
leistete Pionierarbeit dabei die Inflation mit nicht-Gauss’schen Merkmalen
im CMB zu testen.
Von 2001 bis 2010 arbeitete Komatsu als wichtiges Mitglied im WMAP-Team an
der Datenanalyse und der theoretischen Interpretation. Er war Erstautor
einiger oft zitierter WMAP-Veröffentlichungen. Einer seiner wichtigsten
Beiträge war es zu zeigen, dass die Verteilung der CMB-Temperaturen, wie sie
von WMAP gemessen wurde, in der Tat einer Gauss'schen Statistik mit hoher
Genauigkeit folgt. Dies liefert die stärksten Hinweise darauf, dass die
Strukturen im Universum aus Quantenfluktuationen während der Inflationsphase
stammen.
Der Preis ist nach Professor Hayashi Chūshirō (1920-2010) benannt, einem
international anerkannten Astrophysiker, der für seine Beiträge zur
Nukleosynthese des frühen Universums, der Sternentwicklung, und der Bildung des
Sonnensystems bekannt ist. Mit seinem astrophysikalischen Berechnungen zeigte
er, dass junge Sterne nach ihrer Protostern-Phase im
Hertzsprung-Russell-Diagramm einer bestimmten Kurve (der Hayashi-Linie)
folgen, wenn sie sich zusammenziehen bei abnehmender Leuchtkraft eine nahezu
konstante Oberflächentemperatur behalten, bis schließlich die Kernfusion in
ihrem Kern Energie produziert. Eng damit verbunden ist die Hayashi-Grenze,
eine Zone im Hertzsprung-Russell-Diagramm, in dem keine Sterne im
hydrostatischen Gleichgewicht gefunden werden können.
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