Planck liefert erstes vollständiges Bild des Mikrowellenhimmels

Weniger als ein Jahr nach Beobachtungsbeginn liefert der Planck-Satellit der ESA nun das erste vollständige Bild des Himmels im Mikrowellenbereich zwischen 30 und 857 GHz. Dies erlaubt den Astronomen nicht nur neue Einblicke in die Entstehung von Sternen und Galaxien sondern gibt uns auch Hinweise darauf, wie das Universum nach dem Urknall zum Leben erwachte. Das Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) in Garching hat wichtige Software-Komponenten für Planck entwickelt und beteiligt sich intensiv an der wissenschaftlichen Auswertung der Missionsdaten.

Planck kartiert den Himmel mit zwei hoch-modernen, sehr empfindlichen Instrumenten, um so Mehrfrequenz-Messungen der diffusen Himmelsstrahlung zu erhalten. Die Strahlung aus dem frühen Universum wird zu einem großen Teil von dazwischen liegenden astronomischen Quellen, insbesondere der diffusen Strahlung unserer eigenen Galaxis, verdeckt. Aufgrund der neun Frequenskanäle von Planck und ausgeklügelter Bildanalyseverfahren können diese zwei unterschiedlichen Komponenten allerdings in unterschiedliche wissenschaftliche Ergebnisse aufgespalten werden, die für Kosmologen und Astrophysiker gleichermaßen von sehr großem Interesse sind.

Während uns die Milchstrasse zeigt, wie das lokale Universum heute aussieht, können wir mit der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung bis nahe an den Zeitpunkt der Entstehung des Universums zurückblicken, bevor es Sterne und Galaxien gab. Dieses Muster ist die kosmische Blaupause, nach der die heutigen Galaxienhaufen und -superhaufen entstanden sind. Die unterschiedlichen Farben zeigt winzige Abweichungen in der Temperatur und Dichte der Materieverteilung am Himmel. Irgendwie entwickelten sich diese kleinen Unregelmäßigkeiten zu dichteren Bereichen, die schließlich zu den Galaxien von heute wurden.

Planck setzt seine Kartierung des Universums fort. Am Ende seiner Mission 2012 wird er vier vollständige Himmelskarten erstellt haben. Die erste Veröffentlichung der vollständigen Daten des kosmischen Mikrowellenhintergrundes ist 2012 geplant. Bereits im Januar 2011 wird aber ein Katalog veröffentlicht werden, der einzelne Objekte in unserer Galaxis und entfernte Galaxien enthält.

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