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Die Preisträgerinnen und Preisträger 2007 im Gottfried Wilhelm
Leibniz-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stehen fest.
Der zuständige Hauptausschuss der DFG hat heute zwei
Wissenschaftlerinnen und acht Wissenschaftler für die Auszeichnung
mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis bestimmt. Die neuen
Leibniz-Preisträger erhalten 2007 erstmals eine Fördersumme von
bis zu 2,5 Millionen Euro (vormals: 1,55 Millionen Euro) und können
diese Mittel in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren (vormals:
fünf Jahre) flexibel für ihre Forschungsarbeiten einsetzen.
Guinevere Kauffmann untersucht die Entwicklung von Galaxien unter
Verwendung von umfangreichen Beobachtungen des Sternenhimmels. Sie
zeigte, wie Strukturen dunkler Materie als Skelett benutzt werden
können, um ein Entwicklungsmodell für die gesamte Galaxienpopulation
zu konstruieren, und belegte, wie dieses Entwicklungsmodell in
Computersimulationen der kosmischen Strukturentstehung eingebunden
werden kann. Als Erste berücksichtigte sie das Anwachsen von
supermassereichen schwarzen Löchern in solchen Modellen, so dass
der Zusammenhang zwischen dem Anwachsen der Galaxien und dem des
schwarzen Loches studiert werden kann. Sie demonstrierte, dass
verlässliche Sternmassen für fast alle Galaxien erhalten
werden können. Ihre Veröffentlichungen zeigen, dass sich die
Galaxienpopulation in zwei voneinander fast unabhängige Klassen
aufteilt. Bei niedrigen Sternmassen sind Galaxien meistens
scheibenförmig, diffus, gasreich und entwickeln neue Sterne.
Bei höheren Massen sind sie meistens elliptisch, konzentriert,
gasarm und bilden wenig neue Sterne.
Guinevere Kauffmann schloss ihre Studien an der Universität
Kapstadt mit dem Master of Science in Astronomie ab und erhielt 1993
ihren Doktortitel in Astrophysik an der Universität Cambridge.
Danach arbeitete sie am Max-Planck-Institut für extraterrestrische
Physik, bevor sie 1996 an das Max-Planck-Institut für Astrophysik
wechselte. Hier ist sie seit 2003 Research Group Leader.
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