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Abb. 1:
Simulationen des "feedback" von Quasaren, des Prozesses, der
alles Gas aus der "Wirt-Galaxie" des Quasars entfernt und damit
weitere Sternentstehung und weiteres Wachsen von Schwarzen
Löchern verhindert (Li, Hernquist & Robertson et al., 2007, ApJ
665, 187). Diese Simulationen geben viele Beobachtungsergebnisse
erfolgreich wieder. - Aber können wir direkte Nachweise für
eine derartige effiziente und möglicherweise allgemein vorkommende
Rückwirkung finden?
Bildquelle: Pierre Kervella (Paris-Meudon Observatory) und
European Southern Observatory
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Abb. 2:
Die Stärke der MgII Absorption (Linien), in der Umgebung der
Quasare beobachtet, als Funktion der Entfernung vom Quasar (normiert
mit der Menge der Absorption die wir erwarten würden, ohne
Häufung um Quasare herum). Die gefundene Häufung entspricht der
beobachteten Häufung bei Galaxien, wobei die Amplitude konsistent
ist mit absorbierendem Gas in massereichen Galaxien.
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Abb. 3:
Die Stärke der CIV Absorption (Linien), beobachtet entlang
der Sichtlinie zu einem Quasar (Histogramm). Das zentrale Maximum
könnte durch Galaxien-Galaxien-Häufung erklärt werden,
nicht aber die Werte der Verteilung bei hohen Geschwindigkeiten. Zum
Vergleich ist unser vorgeschlagenes bestes Model aufgetragen, in dem
40% der CIV Absorption, die innerhalb von 170 Mpc um den Quasar
gefunden wird, auch tatsächlich zum Quasar und seiner
"Wirt-Galaxie" gehören.
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Absorptionslinien in den Spektren von Quasaren werden schon untersucht
seit die ersten solchen Spektren bekannt waren. Die Absorptionslinien
werden als schwarze Streifen gegen das Hintergrundlicht des Quasars
sichtbar. Aus den beobachteten Wellenlängen der Linien
können wir auf die chemischen Elemente in dem absorbierenden Gas
zwischen dem Quasar und der Erde schliessen. Im allgemeinen befinden
sich diese Elemente in Gaswolken, wobei die dichteren und
metallreicheren Wolken nahe bei, oder sogar in Galaxien zu finden
sind, die diffuseren, weniger metallreichen Wolken in sog. "voids",
Regionen ohne Galaxien. Es wurde jedoch immer für möglich gehalten,
dass einige der Absorptionslinien direkt mit dem Quasar assoziiert
sein könnten - das könnnte der langgesuchte Nachweis sein,
dass Quasare Gas aus den Galaxien, in denen sie leben, hinaustreiben.
In der Tat beobachten wir eine grössere Anzahl dieser
Absorptionslinien nahe am Quasar. Jedoch auch in normalen Galaxien
gibt es absorbierende Gaswolken, und Galaxien werden häufig in
Gruppen beobachtet. Daher könnte diese Häufung von
Absorptionslinien einfach durch normale Galaxien in der Nähe des
Quasars erklärt werden und dann keine Bedeutung für die
Suche nach ausströmendem Gas haben. Ein einfacher Test, der von
Vivienne Wild und ihren Mitarbeitern durchgeführt wurde, besteht
darin, die Absorption in der Umgebung der Quasare zu messen, indem man
nach Absorptionslinien in der Nähe von Quasaren sucht. In diesem
Falle bedeutet das, man untersucht das Licht von anderen Quasaren, die
sich im Hintergrund befinden, auf Absorptionslinien hin, und hat somit
eine Messung der Dichte von Galaxien in der Umgebung von
Vordergrund-Quasaren. Das Ergebnis ist in Abb. 2 für den Fall des
einfach ionisierten Magnesium (MgII) gezeigt: wir weisen die
Häufung von Absorption um Quasare nach und zeigen, dass es genau
der gleichen Gesetzmässigkeit folgt wie die Häufung von
Galaxien. Wenn wir jedoch das Ergebnis für die MgII Absorption um
Quasare herum in eine Vorhersage für die Absorption in der
Verbindungslinie zwischen dem Quasar und der Erde übertragen,
finden wir ein überraschendes Resultat: Die Menge des absorbierenden
Gases ist stark überschätzt. Daraus schliessen wir, dass die
ionisierende Strahlung des Quasars die Gaswolken in den bzw. um die
nächsten Galaxien beeinflusst, so dass die Ionisation dieser
Wolken über das normalerweise erwartete Mass steigt.
Das bedeutet, dass wir nach Absorptionslinien mit höherem
Ionisationspotential Ausschau halten müssen, um das auströmende
Gas untersuchen zu können. In der Tat, wenn wir dasselbe
Experiment für dreifach ionisierte Kohlenstoffatome (CIV)
durchführen, sehen wir ein anderes Bild (Abb. 3), einen
Überschuss an Absorption, der nur durch Gas verursacht werden
kann, das von dem Quasar weg in Richtung Erde strömt. Wir finden,
dass ungefähr 40% des absorbierenden Gases nahe dem Quasar
tatsächlich mit dem Quasar assoziiert ist, mit Geschwindigkeiten
zwischen einigen hundert und vielen tausend Kilometern pro Sekunde.
Ist dieses absorbierende Gas der Nachweis nach dem wir gesucht haben,
nämlich dass Quasare das Hinausströmen einer grosse Menge Gases aus
den sie umgebenden Galaxien verursachen? Leider ist auch klar
geworden, dass Quasare Ionisation bewirken in den Gaswolken ihrer
eigenen Galaxie. Die beiden Effekte, der nicht bekannte
Ionisationszustand und die unbekannten Entfernung der Gaswolken machen
es unmöglich genau zu bestimmen wieviel Gas mit so hohen
Geschwindigkeiten in den Wolken hinausströmt. Wir hoffen, dass
in naher Zukunft aus der Stärke und Breite von Absorptionslinien
anderer Elemente in den Quasar-Spektren genauere Informationen
über die wahre Natur dieser Gaswolken gewonnen werden
können.
Vivienne Wild, Guinevere Kauffmann, Simon White
Veröffentlichungen:
Vivienne Wild, Guinevere Kauffmann, Simon White et al.,
"Narrow associated QSO absorbers: clustering, outflows and the line-of-sight proximity effect",
2008, eingereicht bei MNRAS,
arXiv:0802.4100
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