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Diese Entdeckung ist von Bedeutung für drei Gruppen von Sternen, in
denen ein starkes Magnetfeld beobachtet wird: die sogenannten
magnetischen Ap-Sterne, magnetische Weisse Zwerge und die
`Magnetare' (Neutronensterne mit extrem starken Magnetfeldern). Im
Gegensatz zum Magnetfeld der Sonne, das kleinskalig ist und sich
dauernd ändert, ist das Feld in diesen Sternen großskalig, stark
und statisch.
Seit der Entdeckung magnetischer Sterne vor mehr als einem halben
Jahrhundert hat es zwei Ideen gegeben zur Erklärung ihrer
Magnetfelder: Eine schlägt vor, dass das Feld durch Konvektion im
Kern erzeugt wird. Die andere ist die `fossile Feld-Theorie', die
Idee, dass diese Felder einfach Überbleibsel sind von den
Magnetfeldern in den Gaswolken, aus denen Sterne entstehen. Es gibt
indirekte Evidenz für diese Theorie, das Hauptproblem ist aber, dass
keine Feldkonfiguration bekannt war, die so lange überleben kann.
Alle bis jetzt (mit analytischen Mitteln) untersuchten
Magnetfeldkonfigurationen sind instabil und würden in einigen
Jahren zerfallen (sehr kurz also im Vergleich zu der Lebensdauer
eines Sterns). Es müsste aber eine stabile Konfiguration geben, und
das Feld müsste einen Weg dorthin finden können. Diese besondere
Konfiguration ist jetzt mittels 3-dimensionaler numerischer
Simulationen gefunden, in denen die Entwicklung willkürlicher
Anfangsfelder bis zum stabilien Endzustand verfolgt wurde.
Das stabile Feld hat immer die gleiche Form: ein Reifen (Torus) aus
verdrillten Feldlinien, vergleichbar mit den Feldern, die in
Fusionsreaktoren verwendet werden. An der Sternoberfläche hat es
ungefähr, aber nicht exakt, die Form eines Dipols, in
Übereinstimmung mit den Beobachtungen. Es stellt sich heraus, dass
Form und Existenz dieser Konfigurationen eng zusammenhängen mit
einer globalen Grösse, der sogenannten magnetischen
Helizität.
Mit diesen Ergebnissen ist jetzt eine zuverlässige Basis vorhanden
für die Theorie der Magnetfelder in A-Sternen, Weissen Zwergen und
Neutronensternen.
J. Braithwaite, H. Spruit
Referenz:
Doktorarbeit J. Braithwaite, Universität von Amsterdam, 8. April
2004.
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