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MPA-Direktor Rashid Sunyaev
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In ihrer Mitteilung stellte die RAS heraus, dass Prof. Sunyaev Pionierarbeit
leistete bei der Erforschung der Physik, wie die kosmische Hintergrundstrahlung
(CMB) mit dem heißen Medium in massereichen Galaxienhaufen wechselwirkt. Die
Temperatur der Wärmestrahlung des CMB ändert sich, wenn die freien Elektronen im
ionisierten Gas des intergalaktischen Mediums mit den CMB-Photonen streuen und
Energie an sie abgeben. Dieser "thermische" Sunyaev-Zeldovich-Effekt wurde inzwischen
mehrfach gemessen, siehe z.B. hier.
Rashid Sunyaev erkannte, dass die durchschnittliche
Bewegungen dieser Elektronen, die sich mit dem Haufen mitbewegen, dem CMB durch
genau den gleichen Effekt eine Signatur aufprägen. Er spielte eine
Schlüsselrolle bei der Charakterisierung dieses Effektes - der später als der
kinetische Sunyaev-Zeldovich-Effekt bekannt wurde. Entscheidend dabei ist, dass
durch eine Beobachtung dieses Effekts die Geschwindigkeit von Galaxienhaufen in
Bezug auf die kosmische Hintergrundstrahlung gemessen werden kann. Allerdings
wurde der kinetische SZ-Effekt erst im Jahr 2012 tatsächlich beobachtet, mehr
als 30 Jahre nachdem er zum ersten Mal postuliert wurde.
Der kinetische SZ-Effekt kann wichtige quantitative Beschränkungen liefern für
Geschwindigkeitsfelder im Allgemeinen. So wurde zum Beispiel postuliert, dass man mit
ihm die Physik des frühen Universums, der sogenannten Reionisations-Ära,
sondieren könnte. Darüber hinaus kann man den jüngsten Nachweis des kinetischen
SZ-Effekts dahingehend weiterentwickeln, die Geschwindigkeiten vieler
Galaxienhaufen in Bezug auf das expandierende Universum zu messen; dies könnte
dazu beitragen besser zu verstehen, was die Ursache der offensichtlich
beschleunigten Expansion des Universums sein könnte. Dies hätte auch
Auswirkungen auf die Vorhersagen kosmologischer Modelle mit modifizierter
Schwerkraft, die als Alternativen zu Modellen mit dunkler Energie vorgeschlagen
wurden.
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