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  Massimo Gaspari erhält Livio-Gratton-Preis

Massimo Gaspari erhält Livio-Gratton-Preis

Am 12. Oktober 2013 wird Massimo Gaspari vom Max-Planck-Institut für Astrophysik mit dem Livio-Gratton-Preis für die beste Doktorarbeit in Astronomie und Astrophysik in Italien in den letzten beiden akademischen Jahren verliehen. Dieser Preis geht alle zwei Jahre an einen jungen Forscher, der einen innovativen und wesentlichen Beitrag zu diesem Forschungsgebiet geleistet hat.

Abb. 1: Dr. Massimo Gaspari (MPA)

In seiner preisgekrönten Doktorarbeit mit dem Titel "Solving the Cooling Flow Problem through Mechanical AGN Feedback", untersuchte Massimo Gaspari die enge Wechselwirkung zwischen Kühlprozessen und dem Aufheizen durch das schwarze Loch bei der kosmischen Evolution von Baryonen.

In früheren klassischen Theorien würde die Strahlungskühlung des Plasma zu einer Kühlungskatastrophe führen, einem massereichen Zustrom von sich verdichtendem, Sterne-bildendem Gas, das sich im Kern von Galaxien, Gruppen und Haufen manifestieren würde. Mit 3D-hydrodynamischen Simulationen auf großen Supercomputern zeigte Gaspari, dass mechanische, bipolare Abflüsse, die vom zentralen, aktiven galaktischen Kern (AGN) angetrieben werden, die Rate der Abkühlung mehrere Milliarden Jahre lang deutlich verlangsamen können. Dabei bleibt gleichzeitig die Struktur des Systems mit einem kühlen Kern erhalten.

Darüber hinaus kann das mechanische AGN-Feedback wichtige Merkmale reproduzieren wie Röntgenhohlräume, schwache Stöße, eine Anreicherung von Metallen und Turbulenzen. Letztere sind ein wesentlicher Bestandteil, um nichtlineare thermischen Instabilitäten anzutreiben, die wiederum die Kondensation von ausgedehnten Wolken aus kaltem Gas bewirken. Diese sind ein Überrest der abgebremsten Kühlströmung und können später Brennstoff für das massereiche Schwarze Loch im Zentrum liefern.

Damit führt die kalte Akkretion zu Feedback und dem Wiederaufladen einer sich selbst regulierenden Schleife in einem nie endenden "Tanz" zwischen Heizen und Kühlen. In seiner Dissertation untersuchte Gaspari mehrere Modelle und analysierte die wesentlichen Merkmale für ein realistisches AGN-Feedback, wobei er gleichzeitig besonders auf die Übereinstimmung mit Beobachtungen achtete.

Für diese Analyse wird Gaspari den Gratton-Preis in seiner elften Ausgabe erhalten - der renommierteste italienische Preis, der an junge Astronomen vergeben wird. Die Auszeichnung wird in Erinnerung an den italienischen Astronom Prof. Livio Gratton verliehen, der Quasare und Kosmologie an der Mailänder Sternwarte und den nationalen Observatorium von Cordoba studierte. Es wird von den Eta Carinae und Tuscolana-Verbänden, der Gratton-Familie, dem Bezirk Frascati und dem Nationalen Institut für Astrophysik (INAF) unterstützt. Alle zwei Jahre wählt ein internationales Komitee einen Forscher von einer italienischen Universität aus, der einen innovativen und bedeutenden Beitrag zur Astronomie und Astrophysik mit seiner/ihrer Doktorarbeit geleistet hat. Neben der Urkunde erhält der Preisträger ein Preisgeld in Höhe von 7.500 €. Die offizielle Preisverleihung findet in Frascati (Rom) am 12. Oktober 2013 statt.

Seit 2012 forscht Massimo Gaspari am Max-Planck-Institut für Astrophysik als Postdoktorand in der Hochenergie-Astrophysik-Gruppe, wo er hauptsächlich mit E. Churazov und R. Sunyaev zusammen arbeitet.


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© 2003, Max-Planck-Gesellschaft, München
Letzte Änderung: 2.10.2013