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  Planck HFI beendet Studium des frühen Universums

Planck HFI beendet Studium des frühen Universums

Das High Frequency Instrument auf der ESA-Mission Planck hat seine Untersuchungen zum Licht des Urknalls beendet. Am Samstag, den 14. Januar, war wie erwartet das Kühlmittel für den Sensor aufgebraucht und damit ist er nicht mehr in der Lage, diese schwache Strahlung aufzuzeichnen.

Die Planck-Instrumente
Credits: ESA (images by AOES Medialab)

Künstlerische Darstellung des Planck-Satelliten
Credits: ESA - C. Carreau

"Planck war eine wunderbare Mission; Satelliten und Instrumente haben hervorragend gearbeitet und so einen regelrechten Schatz wissenschaftlicher Daten geschaffen, mit dem wir arbeiten können", sagte Jan Tauber, der Planck-Projektwissenschaftler der ESA.

Weniger als eine halbe Million Jahre, nachdem das Universum im Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren entstanden ist, kühlte der Feuerball auf Temperaturen von etwa 4000 ºC ab und erfüllte den Himmel mit hellem, sichtbaren Licht. Als das Universum sich ausdehnte, verblasste dieses Licht und wurde in den Mikrowellenbereich verschoben. Durch eine Analyse der Muster, die diesem Licht aufgeprägt wurden, hoffen die Wissenschaftler den Urknall und die Frühphase des Universums zu verstehen, lange bevor sich Galaxien und die ersten Sterne gebildet haben.

Planck nahm diese Muster in einer kompletten Himmelsdurchmusterung mit dem High Frequency Instrument (HFI) und dem Low Frequency Instrument (LFI) auf. Zusammen geben sie Planck eine beispiellose Abdeckung verschiedener Wellenlängenbereiche und die Möglichkeit, schwache Details aufzulösen. Nach dem Start im Mai 2009 war das minimale Erfolgskriterium für die Raumsonde, zwei komplette Himmelsdurchmusterungen durchzuführen. Jetzt kann Planck auf perfekte 30 Monate zurückblicken, etwa doppelt so lange wie ursprünglich erforderlich, in denen das Teleskop fünf vollständige Himmelsdurchmusterungen mit beiden Instrumenten durchführte.

Da das LFI bei etwas höheren Temperaturen arbeitet als das HFI, wird dieses Instrument auch 2012 den Himmel noch weiter abscannen, um die Qualität der Endergebnisse zu verbessern. Planck sieht nämlich nicht nur die Mikrowellenstrahlung des Urknalls, sondern auch die Emissionen von kaltem Staub im ganzen Universum.

Erste Ergebnisse von Planck wurden im vergangenen Jahr vorgestellt. Dazu gehörte ein Katalog von Galaxienhaufen im fernen Universum, von denen viele zuvor noch nie beobachtet worden waren. Der Katalog enthielt außerdem einige gigantische 'Superhaufen' - wahrscheinlich verschmelzende Haufen. Ein weiteres Highlight der ersten Ergebnisse war die beste Messung einer Infrarot-Hintergrundstrahlung, die durch das Licht von Sternen in der Frühzeit des Universums entsteht. Dies zeigte, dass einige der ersten Galaxien jedes Jahr tausendmal mehr Sterne produzieren, als unsere Galaxie heute.

Weitere Ergebnisse von Planck werden nächsten Monat bekannt gegeben; Resultate zum Urknall und dem sehr frühen Universum werden aber noch ein weiteres Jahr auf sich warten lassen, da eine extrem sorgfältige und gewissenhafte Analyse der Daten notwendig ist, um alle Verunreinigungen durch Vordergrund-Emission zu entfernen und die schwächsten, feinsten Signale in der Hintergrundstrahlung herauszukitzeln. Die Urknall-Daten werden in zwei Stufen veröffentlicht, Daten aus den ersten 15,5 Monaten Anfang 2013, und dann die Daten der gesamten Mission ein Jahr später.

Weitere Informationen:

linkPfeilExtern.gifhttp://www.esa.int/export/esaSC/SEMXWNMXDXG_index_0.html


Kontakt:

Markus Bauer
ESA Wissenschaft und Robotische Exploration Communication Officer
Tel: +31 71 565 6799
Mob: +31 61 594 3 954
E-mail: markus.baueresa.int

Torsten Enßlin
MPA Planck Projektwissenschaftler
Tel. 089 30000-2243
E-mail: tensslinmpa-garching.mpg.de


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© 2003, Max-Planck-Gesellschaft, München
Letzte Änderung: 24.1.2012