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Abb:
Eiichiro Komatsu
Credit: UT-Austin
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Obwohl Eiichiro Komatsu offiziell bereits am 1. Januar 2012 seine
Direktorenstelle am MPA antritt, wird er bis August noch viel Zeit an
der Universität von Texas verbringen, wo er das
„Texas-Kosmologiezentrum“ leitet. Dieses interdisziplinäre Zentrum
widmet sich der Erforschung der Dunklen Materie und Dunklen Energie,
dem Ursprung der Materie im Universum und der Strukturentstehung und
–entwicklung, und bringt Astronomen und Physiker, Theorie und
Beobachtung zusammen. Damit spiegelt es in gewisser Weise die
Bedingungen am MPA wider: Auch hier beteiligen sich die
Wissenschaftler immer mehr an Beobachtungsprogrammen, um theoretische
Modelle und Simulationen auf reale Daten anzuwenden und damit weiter
zu verfeinern.
Komatsu war bereits als Schulkind von der Astronomie fasziniert und
studierte dieses Fach dann auch an der Tohoku Universität in
Japan. Seine Promotion über “Die Jagd nach nicht-Gauss’schen
Fluktuationen im kosmischen Mikrowellenhintergrund” schloss er 2001 ab
und war damals bereits Teil des WMAP-Wissenschaftsteams in
Princeton. Anschließend wurde er Assistant Professor für Astronomie an
der Universität von Texas und ist seit 2010 Direktor des
Texas-Kosmologiezentrums. 2004 erhielt er den Preis für
Nachwuchsastronomen der astronomischen Gesellschaft von Japan für
seine Arbeit zu Inflationsmodellen des jungen Universums und 2010 den
Nishinomiya-Yukawa-Gedenkpreis für seine Arbeiten zum frühen Universum
neben einigen anderen Auszeichnungen und Stipendien.
Am MPA wird Komatsu seine Studien zur kosmischen
Mikrowellenhintergrundstrahlung weiterführen. Außerdem interessiert er
sich auch für die großskaligen Strukturen im Universum, den
Sunyaev-Zeldovich-Effekt (der nach einem anderen MPA-Direktor benannt
ist), dunkle Materie und dunkle Energie, sowie für die Anfangsphase
des Universums: Inflationstheorien, das dunkle Zeitalter und die
Reionisation.
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