Der Kyoto-Preis ist der wichtigste Wissenschaftspreis in Japan und
wurde durch die Inamori-Stiftung begründet und wurde nach Kyoto
benannt, einer Stadt die für ihre Geschichte und ihre große kulturelle
und wissenschaftliche Tradition bekannt ist. Unter den bisherigen
Preisträgern befinden sich die weltbekannten Astronomen Jan Oort,
Chushiro Hayashi und Eugene Parker, sowie bedeutende Mathematiker und
Geophysiker, Biologen, Materialwissenschaftler, Philosophen und
bekannte Vertreter der Künste.
Die offizielle Begründung hält fest, dass "seine theoretischen Studien
weitreichenden Einfluss auf die moderne beobachtende Kosmologie
ausgeübt haben, und heute dabei helfen die Ausdehnung des Universums
zu erforschen. In seinen Studien beschreibt er den Einfluss
akustischer Schwingungen im frühen Universum auf
Temperaturschwankungen der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung
und deren Zerstreuung durch heiße Elektronen in
Galaxienhaufen. Darüber hinaus hat Dr. Sunyaev durch seine
theoretischen Forschungen zur Akkretion von Materie zu hochdichten
Himmelskörpern und den damit verbundenen
Energiefreisetzungsmechanismen bedeutende Beiträge zur
Hochenergieastronomie geleistet. In diesem Bereich hat er die Leitung
internationaler Beobachtungsprojekte übernommen."
Bereits in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren begannen Rashid
Sunyaev und Yakov Zeldovich ihre Arbeiten zu akustischen Oszillationen
und den Verzerrungen des kosmischen Mikrowellenhintergrundes durch
Galaxienhaufen. Seitdem entwickelten sich ihre Ideen von rein
theoretischen Modellen zu äußerst leistungsfähigen Werkzeugen in der
modernen, beobachtenden Kosmologie.
Zusammen mit Dr. Rashid Sunyaev erhalten auch Dr. John Werner Cahn den
Kyoto-Preis in der Kategorie "Hochtechnologie" und Tamasaburo Bando V
in der Kategorie "Kunst und Philosophie". Die feierliche Verleihung
wird am 10. November in Kyoto im "internationalen Kyoto
Konferenzzentrum" stattfinden. Dabei wird jeder Preisträger eine
Urkunde, eine Kyoto-Preis Goldmedaille sowie ein Preisgeld von 50
Millionen Yen (etwa 430.000 Euro) erhalten.
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