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Simon White (Max-Planck-Institut für Astrophysik)
© Georgine Treybal
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1981 leitete Davis den
„Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) Survey” ,
eine Beobachtungskampagne von 2400 Galaxien bei unterschiedlichen Entfernungen.
Dieser außergewöhnliche Zensus deutete auf das hin,
was heute das „kosmische Netz”
genannt wird: Galaxien gruppieren sich in länglichen Filamenten oder Superhaufen
und sind von großen Hohlräumen getrennt. Zwei konkurrierende Theorien versuchten
zu erklären, wie sich Materie auf diese Weise zusammenballen konnte; beide
Theorien enthielten„ Dunkle Materie . In der
„heißen Dunklen Materie”-Theorie
bewegten sich die Teilchen in frühen Zeiten mit nahezu Lichtgeschwindigkeit
und ließen die normale Materie zurück. Demgegenüber fielen die langsameren
Teilchen in der „kalten Dunklen Materie”-Theorie zusammen und bildeten die
Halos von Galaxien, wobei sie die normale Materie mitnahmen.
Um diese beiden Theorien zu testen mussten die Astronomen die Entwicklung
des Universums über Milliarden Jahre hinweg simulieren. Efstathiou passte
eine numerische Methode aus einem anderen Bereich der Physik an und konnte
so ein Programm für die Kosmologie erstellen, das dann von Davis, Frenk und
White genutzt wurde um zu zeigen, dass ein simuliertes Universum, das auf
der heißen Dunklen Materie basierte, mit den CfA Beobachtugen überhaupt
nicht in Einklang zu bringen war. In fünf richtungsweisenden
Veröffentlichungen von 1985 bis 1988 zeigten Davis, Efstathiou,
Frenk und White, dass die Beobachtungen der Galaxien, Haufen,
Filamente und Hohlräume zu einem Universum passten, das sich unter
dem Einfluss von kalter Dunkler Materie entwickelt hatte.
Kalte dunkle Materie (kurz CDM) ist heute eines der zwei Hauptbestandteile
des Standardmodells der Kosmologie. Der andere ist die beschleunigte
Ausdehnung des Universums, eine Entdeckung aus den späten 1990er Jahren,
die die Simulationen der vier Astronomen bereits vorhergesagt hatten.
Heute zeigt die Übereinstimmung von Beobachtung und Theorie, dass das
Universum zu 4,6 Prozent „herkömmlicher” Materie besteht, zu 23,3
Prozent aus Dunkler Materie und zu 72,1 Prozent aus Dunkler Energie,
die für die beschleunigte Ausdehnung verantwortlich ist. Numerische
Simulationen, wie sie von Davis, Efstathiou, Frenk und White erstmals
entwickelt wurden, zeigen, dass ein Universum mit dieser erstaunlich
genauen und doch sehr seltsamen Zusammensetzung wirklich genau die
Strukturen entwickelt, die wir um uns sehen.
Kontakt:
Dr. Hannelore Hämmerle
Pressesprecherin
Max-Planck-Institut für Astrophysik
Tel. +49 89 30000-3980
E-mail: hhaemmerlempa-garching.mpg.de
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Bernetia Akin
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