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Abb. 1:
Von Planck aufgenommene Himmelskarte im
Mikrowellenlicht. Sichtbar ist die Staubemission der Milchstraße als
breites, horizontales Band. Am galaktischen Nord- und Südpol,
d.h. oben und unten in dieser Himmelsprojektion, schimmern die
Temperaturstrukturen des kosmischen Mikrowellenhintergrundes
durch. Eine genaue Vermessung und Charakterisierung der galaktischen
Vordergrundstrahlung erlaubt es, diese von einem Großteil der
Himmelkarte zu entfernen um die aus den dahinterliegenden Bereichen
des frühe Universum kommende Strahlung besser zu sehen.
Bildquelle: ESA / Planck Collaboration
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Abb. 2:
Die 15 000 Objekte im “Early Release Compact Source
Catalogue” aufgeteilt in galaktische Objekte (grün), im
wesentlichen kompakte Staubwolken, und extragalaktische Objekte
(gelb), vornehmlich Radiogalaxien und Galaxien mit starker
Wärmestrahlung von Staub. Der gelbe Fleck rechts unten ist die Große
Magellansche Wolke, eine Zwerggalaxie im Orbit um die Milchstraße.
Bildquelle: ESA / Planck Collaboration
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Abb. 3:
Von Planck mittels des Sunyeav-Zeldovich Effektes
entdeckter Super-Galaxienhaufen (links) und seine Bestätigung anhand
der Röntgenstrahlung der heißen Galaxienhaufenatmosphäre mit dem
Röntgenteleskop XMM-Newton (rechts).
Bildquelle: ESA / Planck Collaboration
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Abb. 4:
Himmelsfelder in denen der kosmische
Ferninfrarothintergrund untersucht wurde, da dort die galaktische
Vordergrundstrahlung vergleichsweise schwach ist. Die Einzelbilder
zeigen das aufgrund der unzähligen beitragenden Galaxien körnig
strukturiert erscheinende Strahlungsfeld. Diese Strahlung stammt
teilweise aus Epochen, als das Universum nur 2 Milliarden Jahre alt
war bei einem heutigen Alter von etwa 14 Milliarden Jahren.
Bildquelle: ESA / Planck Collaboration
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Abb. 5:
Diese neun Bilder zeigen Temperaturkarten des gesamten Himmels, wie sie von
Planck in seinen neun Frequenzbändern aufgezeichnet wurden. Das Signal des
kosmischen Mikrowellenhintergrundes wurde bereits abgezogen. Die diffuse
Emission der Milchstraße dominiert klar, zeigt aber Variationen über die
große spektrale Bandbreite, die von Planck abgedeckt wird. Für die höheren
Frequenzbänder (über 100 GHz) sind dies die ersten vollständigen
Himmelsaufnahmen bei hoher Auflösung, die jemals aufgenommen wurden.
Bildquelle: ESA / Planck Collaboration
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Schon der Anfang der Mission verlief vielversprechend: Nach einer über
10-jährigen Vorbereitungsphase konnte die Planck-Kollaboration, zu der
auch ein Team am Max-Planck-Institut für Astrophysik zählt, einen
Bilderbuchstart des Planck-Satelliten verfolgen. Pünktlich zur Ankunft
des Satelliten an seinem Arbeitsplatz, etwa 1.5 Millionen Kilometer
außerhalb der Erdumlaufbahn, waren im Sommer 2009 dann auch die
empfindlichen Instrumente auf ihre Arbeitstemperatur von teilweise nur
0.1 Grad über dem absoluten Nullpunkt abgekühlt worden. Damit können
sie nicht nur die 2.7 Kelvin kalte Reststrahlung des Urknalls sehen,
den kosmischen Mikrowellenhintergrund, sondern auch dessen
Temperaturvariationen von einigen Millionstel Grad genau
kartographieren. Diese Temperaturschwankungen sind die ersten Zeugen
der Entstehung aller beobachtbaren Strukturen im Universum, wie
Sterne, Galaxien und Galaxienhaufen. Der Planck-Satellit kann zwar nur
bis zu einer Zeit etwa 380.000 Jahre nach dem Urknall zurückblicken,
seine Daten ermöglichen aber Rückschlüsse auf die allerersten
Sekundenbruchteile des Weltalls, in denen vor etwa 14 Milliarden
Jahren die späteren kosmischen Strukturen bereits angelegt wurden.
Plancks Ziel ist es, die Temperaturfluktuationen mit einer bisher noch
nicht dagewesenen Genauigkeit zu vermessen. Dafür fährt Planck den
Himmel mit Mikrowellenempfängern bei neun verschiedenen Frequenzen ab,
die von hochfrequenter Radiostrahlung bei 30 Gigahertz (GHz) bis in
den Bereich des Ferninfraroten bei 857 GHz reichen. Die
Wissenschaftler benötigen diese breite Frequenzabdeckung, da Planck
nicht nur Strahlung aus der Urzeit des Kosmos empfängt, sondern auch
Störstrahlung von Galaxien. Da diese Strahlung aber einen anderen
spektralen Verlauf hat als das Licht des Urknalls, kann sie durch die
Multifrequenzmessung mit Planck identifiziert, genau vermessen und aus
den Daten zur kosmischen Kinderstube herausgerechnet werden. Das die
Kosmologen störende Vordergrundsignal bietet Galaxienforschern
sozusagen als Beifang der Mission wertvolle Informationen.
Der Großteil dieses Vordergrundlichtes stammt von unserer eigenen
Galaxie, der Milchstraße. Durch unsere Lage innerhalb der galaktischen
Scheibe haben wir eine schöne Panoramasicht auf das interstellare
Medium darin, vermittelt einerseits durch die Wärmestrahlung von
Staubwolken bei hohen Frequenzen und durch die Radiostrahlung von fast
lichtschnellen Elektronen im galaktischen Magnetfeld.
Mittlerweile hat Planck den Himmel dreimal komplett durchmustert und
somit sein Plansoll erreicht. Da der Satellit aber auch weiterhin
hervorragend funktioniert, wird er vermutlich bis Anfang 2012 in
Betrieb sein und weitere Daten liefern. Die Ergebnisse, die die
Wissenschaftler durch die Daten des ersten Jahres gewonnen haben,
wurden erstmals am 11. Januar 2011 der Öffentlichkeit
vorgestellt. Zentrales Ergebnis war der “Early Release Compact
Source Catalogue”, eine Zusammenstellung von etwa 15.000
kompakten Himmelsobjekten. Die frühe Herausgabe dieses Katalogs
erlaubt es Wissenschaftlern mit anderen Teleskopen, zum Beispiel mit
dem im gleichen Wellenlängenbereich messenden
Herschel-Weltraumteleskop, detaillierte Nachfolgebeobachtungen zu
unternehmen.
Zeitgleich mit dem Katalog wurden 25 Fachartikel veröffentlicht. Deren
Themen erstrecken sich über viele Größenordnungen und Objekte und
reichen von Studien der einzelnen Katalogobjekte über Analysen der
Strahlung unserer eigenen Galaxie bis hin zu ersten kosmologischen
Arbeiten über Galaxienhaufen und das Licht früher Galaxien. Zu den
Glanzpunkten dieser Forschungsarbeiten zählen:
- die Bestätigung einer anomalen Mikrowellenstrahlung, die von
galaktischem Staub ausgesandt wird und vermutlich von der schnellen
Rotation kleiner, elektrisch geladener Staubteilchen herrührt;
- die Kartographie einer dunklen Gaskomponente in unserer Galaxie,
die nur im Mikrowellenbereich sichtbaren ist;
- die genaue Vermessung von 189 Galaxienhaufen sowie der
Entdeckung von 30 neuen Galaxienhaufen aufgrund des Sunyaev-Zeldovich
Effektes, der durch die Wechselwirkung der kosmischen
Hintergrundstrahlung mit dem bis zu 100 Millionen Grad heißen Gas in
der Atmosphäre von Galaxienhaufen entsteht;
- die erste Messung des theoretisch vorhergesagten
Sunyaev-Zeldovich-Effektes auch in kleineren Galaxiengruppen, womit
nun eine nahezu komplette Inventarisierung des vormals unsichtbaren
Gases im Kosmos möglich wird;
- die detaillierte Vermessung der Ferninfrarotstrahlung aller
sternbildenden Galaxien im Universum. Damit können die Wissenschaftler
in die Geschichte der Galaxienbildung zurückblicken, bis zu einer
Epoche, als das Universum mit zwei Milliarden Jahren nur ein Siebtel
so alt war wie heute.
Die nun vorgestellten Ergebnisse betreffen im Wesentlichen
astrophysikalische Nebenprodukte der Planck-Mission. Die
Veröffentlichung der Daten zum Primärziel von Planck, nämlich dem
kosmischen Mikrowellenhintergrund, und den daraus erwarteten
detaillierten Schlussfolgerungen über Alter, Struktur und
Zusammensetzung des Universums sowie Einsichten in seinen Ursprung
werden für Anfang 2013 erwartet. Bis dahin müssen die Störeffekte aus
dem All, aber auch diejenigen der Instrumente noch genauer verstanden
werden. Dazu wird unter anderem auch die Arbeitsgruppe am
Max-Planck-Institut für Astrophysik beitragen — ihre Software
zur Datensimulation und -verarbeitung wird dabei auch weiterhin im
täglichen Einsatz sein. Gleichzeitig werden die Wissenschaftler des
Instituts, insbesondere die beiden Planck Co-Investigators Simon White
und Rashid Sunyaev, der den Sunyaev-Zeldovich-Effekt 1969 vorhersagte
sowie der Leiter der deutschen Planck-Beteiligung, Torsten Enßlin, mit
ihren Arbeitsgruppen helfen, die wissenschaftliche Ausbeute der
Mission zu mehren.
Bemerkung:
Die Softwareentwicklung am MPA für Planck wurde von der
Max-Planck-Gesellschaft und dem Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt finanziell unterstützt.
Kontakt:
Lokaler Kontakt:
Dr. Torsten Enßlin
Max-Planck-Institut für Astrophysik
Tel.: +49 89 30000-2243
email: tensslinmpa-garching.mpg.de
Dr. Hannelore Hämmerle
Pressesprecherin
Max-Planck-Institut für Astrophysik
und Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik
Tel. +49 89 30000-3980
E-mail: hhaemmerlempa-garching.mpg.de
Mehr Informationen zur Planck-Mission:
ESA Pressemitteilung
http://www.esa.int/planck
ESA Pressekontakt:
ESA Media Relations Office
Tel: +33 1 53 69 72 99
Fax: +33 1 53 69 76 90
Email: mediaesa.int
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