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  Rashid Sunyaev erhält Bundesverdienstkreuz am Bande

Rashid Sunyaev erhält Bundesverdienstkreuz am Bande

Ende Juni überreichte der bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, das Bundesverdienstkreuz am Bande an Rashid Sunyaev, Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik für seine fundamentalen Beiträge zu Kosmologie und Astrophysik. In seiner Laudatio hob Dr. Heubisch neben den wissenschaftlichen Errungenschaften und Auszeichnungen die Rolle Sunyaevs in vielen Akademien der Wissenschaft weltweit hervor. Unter anderem leitete Sunyaev in den 1980er Jahren das internationale Team, das das Forschungsmodul “KVANT” der Raumstation MIR in ein Röntgenobservatorium umwandelte.

Abb.: Energie-Spektrum der harten Röntgenstrahlung, beobachtet bei der Supernova SN 87A (Quadrate, Kreuze und Rauten). Die Histogramme zeigen die Ergebnisse einer Monte-Carlo-Simulation der Hülle 180 bzw. 210 Tage nach der Explosion. (Aus der Originalveröffentlichung in Nature, 19. November 1987, Vol 330, p227)

Die zwei Röntgendetektoren im KVANT-Modul, der am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik entwickelte HEXE-Detektor und der russische Pulsar-X1-Detektor, zeichneten 1987 ein starkes Röntgensignal der Supernova SN 87A in der Großen Magellanschen Wolke auf. Die Analyse der Daten zeigte, dass hoch-energetische Gammastrahlung aus dem radioaktiven Zerfall von Co-56 mehrfach in der optisch dichten Hülle gestreut wurde und so ein ungewöhnlich hartes Röntgenspektrum erzeugte. Die Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass diese Hülle nur wenige Monate nach der Sternexplosion bereits stark durchmischt war.

Das MIR-KVANT Röntgenobservatorium beobachtete noch viele weitere astronomische Quellen, wie Schwarze Löcher und schnell rotierende Neutronensterne. “Dieses Modul war ein großartiges Beispiel der wissenschaftlichen Kooperation zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik”, sagt Rashid Sunyaev, “und wir hoffen, dass diese gute Zusammenarbeit mit der russischen Spectrum-X-Mission und dem deutschen eROSITA-Teleskop an Bord fortgeführt wird.”

Am gleichen Tag wurde auch ein Kollege Sunyaevs, Prof. Stephan Paul vom Excellenzcluster Universe und der Technischen Universität München mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.


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© 2003, Max-Planck-Gesellschaft, München
Letzte Änderung: 23.8.2010