Martin Asplund ist neuer Direktor am MPA

Das Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) heißt Prof. Martin Asplund als neuen Direktor herzlich willkommen! Prof. Asplund ergänzt die drei anderen Direktoren des MPA, Prof. Wolfgang Hillebrandt, Prof. Rashid Sunyaev und Prof. Simon White, in der wissenschaftlichen Leitung des Instituts.

Prof. Asplund hat 1997 an der Universität Uppsala in Theoretischer Astrophysik promoviert. Danach ging er für zwei Jahre auf eine Forschungsstelle am Nordic Institut für Theoretische Physik in Kopenhagen, bevor er auf eine Assistenzprofessur nach Uppsala zurückkehrte. Im Jahr 2002 wechselte er an die Research School of Astronomy and Astrophysics der Australian National University in Canberra, wo er auch bald zum Professor befördert wurde. Im laufenden Jahr erhielt der 37-jährige Schwede dann den Ruf auf die Direktorenstelle am MPA und ist nun eines der jüngsten wissenschaftlichen Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft. Er nahm seine Tätigkeit am MPA offiziell im September 2007 auf.

Prof. Asplunds Forschung befaßt sich mit stellarer Astrophysik, dem Ursprung der chemischen Elemente und der Bildung und Entwicklung von Galaxien. Dabei nutzt er gleichermaßen theoretische Ansätze und numerische Simulationen auf Supercomputern einerseits und Beobachtungen mit den größten existierenden Teleskopen andererseits. Einen besonderen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Modellierung von Sternatmosphären und der von Sternen emittierten Strahlung mit dem Ziel, durch Vergleich mit Beobachtungen mehr über die Entwicklung der Sterne und Galaxien und des Universums insgesamt zu lernen. Durch die Beobachtung von Sternen unterschiedlichen Alters an verschiedenen Orten etwa kann man sehr viel über die Entstehung der chemischen Elemente bei den in Sternen ablaufenden nuklearen Reaktionen erfahren, und man erhält Informationen, wie sich eine Galaxie wie unsere Milchstraße seit ihrer Geburt verändert hat. Seine aktuellen Ergebnisse zur chemischen Zusammensetzung der Sonnenmaterie haben weitreichende Auswirkungen für viele Gebiete der Astronomie, weil mit den nun genaueren Daten sich dieser astronomische Referenzpunkt stark verändert hat. Prof. Asplund hat darüber hinaus durch seine Forschungen über die Eigenschaften der ersten Sterne, die nach dem Big Bang entstanden, breitere Bekanntheit erlangt.

Am MPA wird Prof. Asplund eine Forschungsgruppe aufbauen, die sich mit stellarer Astrophysik und der chemischen Entwicklung von Galaxien befasst. Diese neue wissenschaftliche Abteilung soll bestehende Aktivitäten ergänzen und existierende Forschungsrichtungen am Institut stärken und unterstützen.